Da immer mehr Wagen mit RP25/110-Radsätzen ausgerüstet werden, fallen Probleme mit den Herzstücken und Radlenkern einiger Weichen
deutlicher auf. Die Ursache sind Ungenauigkeiten beim Bau der Tillig Weichenbausätze. Während NEM-Radsätze durch die höheren Spurkränze gerade noch ohne Ruckeln durch die
Herzstücke rollen, decken die RP25-Radsätze schlecht fluchtende Gleisprofile gnadenlos auf. Ein Güterwagen-Drehgestell hilft bei der Ermittlung der Problemstellen.
Bei der Nachbesserung prüfe ich zunächst den Abstand zwischen Radlenkern und Außenschiene mit einer Fühlerlehre, hier sollte die Lücke 2,1mm weit sein.
Einige Lücken sind zu eng, die Radlenker werden mit eine feinen Zange entfernt und neu eingeklebt. Dabei müssen meist Kleineisen und Reste vom alten Kleber
entfernt werden.
Eine weitere Fehlerquelle sind Herzstücke, deren Spitzen zu weit in die Weiche ragen und deren Flanken nicht mit den anschließenden Flügelschienen fluchten.
Manchmal ist die Abweichung sehr gering, dann lässt sich das Problem mit einer Schlüsselfeile beheben. Aber oft beträgt die Abweichung einige Zehntel Millimeter, dann
müssen die Gleisprofile mit der Proxxon-Trennscheibe bearbeitet werden. Das macht besonders bei den Weichen Freude, die mit einer Oberleitung überspannt sind.
Bei Tillig-Weichen neigen die Zungenspitzen und die Herzstückspitzen dazu, etwas über die Schienenoberkante hinauszuragen. Das lässt sich mit der Schlüsselfeile
und etwas Geduld korrigieren. Bei der Gelegenheit werden die Zungenspitzen dünner gefeilt, damit sie möglichst eng an den Backenschienen anliegen.
Nach Abschluß aller Arbeiten und erfolgreichen Probefahrten werden die ausgebesserten Stellen mit der Airbrush eingefärbt und die beschädigten Details in der
Umgebung der Baustellen repariert.
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