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 2008: Brammenverladung
Das Gebäude für die Brammenverladung entstand aus dem Walthers-Bausatz 933-3039 "Car Shop". Für die Verwendung auf einer früheren Anlage Mitte der 90er war der Bausatz bereits als Halbrelief-Gebäude mit 2/3-Breite (2 Einfahrten) und doppelter Länge, jedoch ohne Rückwand gebaut worden. Für die Phoenix Hütte wurde jedoch die volle Breite mit 3 Einfahrten und die anderthalbfache Länge benötigt. Also war Zersägen und neu Zusammensetzen angesagt.
 
Der Bausatz hatte ursprünglich eine Bodenplatte. Sie wird nicht mehr verwendet, damit das Gebäude später für Wartungszwecke von der Anlage abgenommen werden kann. Deshalb habe ich zahlreiche zusätzliche Verstrebungen zur Stabilisierung eingeklebt. Die Längs- und Querseiten wurden mit Streifen aus 2,5mm Polystyrol versteift. An den Einfahrtstoren wurde mit schmalen Streifen für mehr "Mauerdicke" gesorgt. Die Rückwand wurde nur teilweise mit Ziegelmauerwerk versehen, da die hinteren Bereiche später von außen nicht mehr einsehbar sein werden - so dachte ich jedenfalls zunächst.
 
 Farbgebung und Lackierung
Die Halle passte gerade noch in die Airbrush-Kabine. Dort wurde sie mit matter, ziegelroter Revellfarbe gespritzt. Diese Farbe benötigte viel Trockenzeit, also bliebt die Halle ein paar Tage in der abgedeckten Kabine stehen. Die weitere Alterung erfolgte mit Acrylfarben auf Wasserbasis, die sich bei Bedarf wieder abwaschen ließen, ohne den roten Grundanstrich zu beschädigen.
 
Die Mauerfugen wurden mit stark verdünnter hellgrauer Acrylfarbe ausgelegt. Mit dem Airbrush wurde hellbrauner Schmutz in Bodennähe sowie ein Grauschleier in den Ecken und Nischen aufgebracht. Die Fenster wurden mit einem rostbraunen Farbschleier so weit abgedeckt, daß im Inneren nur noch Schemen zu erkennen sind.
 
 Der Hallenkran
Passend zur Halle bietet Walthers einen Hallenkran unter 933-3150 "Heavy-Duty Overhead Crane" an. Er ist für eine Montage längs zu den Gleisen ausgelegt. Hier sollte er aber quer zu den Gleisen eingebaut werden und wurde daher etwas verkürzt. Der Kran sollte nur undeutlich zu erkennen sein, also hatte ich mir eine Detaillierung gespart. Ein paar wichtige Akzente wurden mit Farbe hervorgehoben, aus einem Stück Aluprofil entstand der "Elektromagnet" zur Brammenverladung. Zwei kurze PS-Streifen wurden als Kranbahn an die Hallenwände geklebt, dann konnte der Kran eingesetzt werden.
 
 Vorläufige Endmontage
Das Dach entstand aus großen Platten, die mit feinem Sandpapier beklebt und schmutzig-schwarz gestrichen wurden. Abschließend wurden ein paar Details ergänzt. Hallentore mit Schutzbalken wurden in die Einfahrten eingeklebt. Zwei Leitern ermöglichen den Aufstieg auf das Dach, während Regenwasser durch Fallrohre mit "Nennweite 150" abfließen kann.
 
 2023: Inneneinrichtung und -Beleuchtung
Einige Jahre nach der "vorläufigen Endmontage" kam bei mir doch der Wunsch auf, die Brammenverladung etwas interessanter zu gestalten. Bilder aus der entsprechenden Halle bei HKM, die ich bei einem Tag der offenen Tür machen konnte, waren dabei eine große Hilfe. Besonders auffällig sind die Brammen und Knüppel, die versandbereit auf ihren Transport warten. Die Brammen liegen als einfache Stapel herum, für die Knüppel gibt es spezielle Halterungen, damit die runden Querschnitte nicht einfach davon rollen. Da die Knüppel in der Halle auf Länge geschnitten werden, gibt es sehr stabile "Betonkisten", in denen die Reststücke aufgehäuft werden. Ebenfalls interessant ist die Kranbahn, sie besteht aus schweren Längsträgern, die sich auf stabile Tragsäulen abstützen.
Zunächst habe ich die alte, aus Resten zusammengeklebte Rückwand und das dazugehörige Flickwerk entfernt und durch eine große Platte aus 3mm Polystyrol ersetzt. Die Platte wurde dann vollflächig mit großen Mauerplatten beklebt und passend zur Fassade eingefärbt. Die Kranbahn entstand aus Auhagen-Teilen für die Fachwerkstützen, die Längsträger sind Eigenkonstruktionen aus dem 3D-Drucker. Der Stützenabstand entspricht der Fensterteilung der Halle. Die beiden Kranbahnen wurden zunächst zusammengeklebt und mit dem Airbrush eingefärbt. Anschließend wurden die kompletten Bauteile an Ort und Stelle eingeklebt. Eine passende Brammenzange als Ersatz für den doch sehr einfachen "Magneten" hatte ich bereits vor ein paar Monaten konstruiert, 3D-gedruckt und lackiert.
 
An der Unterseite des Hallendachs habe ich vier Gruppen zu je 3 SMD-LEDs Typ PCLL-2 aufgeklebt und verdrahtet. Sie sind über eine zweipolige Steckverbindung mit dem Gebäude verbunden, so bleibt das Dach für Wartungsarbeiten einfach abnehmbar. Die Kranstützen gegenüber der Fensterseite wurden mit gelben "Warnlampen" aus SMD-LEDs Typ 0603 versorgt und mit Lackdraht verkabelt. Alle Leitungen sind an einer Stelle zusammengeführt, dort ist eine Steckverbindung zu einem mehrpoligen Kabel angelötet.
 
Nach Abschluß der Maler- und Elektroarbeiten konnte der Kran wieder eingesetzt werden. Zuvor wurde er nochmal einheitlich lackiert und mit Staub- und Schmutzspuren versehen. Die Brammenzange hängt an vier "Seilen" aus Nähzwirn an der Laufachse. Die Höhe ist so eingestellt, daß Wagen und Loks darunter passen, die Positionen von Kran und Laufkatze können bei Bedarf verändert werden.
Die Innenausstattung solte auf dem Boden befestigt werden. Also habe ich zunächst dafür gesorgt, daß das Gebäude einen genau fixierten Standplatz hat. Bislang war es einfach auf der "Betonplatte" nach Augenmaß positioniert. An den Ecken habe ich Stahlstifte mit 1mm Durchmesser in passend gebohrte Löcher gesteckt. Sie sind sehr unauffällig und stabil, teilweise so unauffällig und stabil, daß man sich daran verletzten kann, wenn das Gebäude nicht auf der Anlage steht. Aber eine Modelleisenbahn ist ja kein Spielzeug.
 
Die Teile für die Inneneinrichtung waren schnell konstruiert und 3D-gedruckt. Bei diesen einfachen Teilen wäre auch Selbstbau aus Polystyrol kein Problem gewesen, aber es bliebt ja noch genug am Basteltisch zu tun. Die Knüppel entstanden aus Resten, die seinerzeit bei der Beladung der Flachwagen übrig geblieben waren - 3mm Rundmaterial aus Papier. Auch der alte "Magnet" wurde mit ein paar 3D-Teilen verziert und einen Probedruck der Brammenzange konnte ich ebenfalls verwenden. In der Restekiste waren noch zwei Tüten mit "Brammen" von einem US-Hersteller, zusammen mit den anderen Teilen wurden sie lackiert und mit Alterungsspuren versehen. Vor dem Einbau der Teile habe ich den "Hallenboden" etwas dunkler als die Umgebung eingefärbt. Dann habe ich die "Hallenmöbel" direkt auf den Boden geklebt. Hier musste ich darauf achten, daß die Wagen anschließend noch vorbeifahren konnten, da war nicht mehr viel Platz. Ein Arbeiter auf dem Weg in die Pause rundete die Ausstattung ab.
 
 Ladesignale
Bei Besuchen im Duisburger Landschaftspark sind mir kleine Signaltafeln aufgefallen. Die Anordnung der Lichter erinnern an Gleissperrsignale, auch wenn sich die Farbe der Linsen nicht mehr zuordnen lässt. Auffällig war auch, daß die Lichter der restaurierten und gelb lackierten Exemplare spiegelbildlich zu denen eines verrosteten und offensichtlich nicht restaurierten Exemplars waren. Da es gewisse Vorgaben zu Signalformen gibt, vermute ich, daß bei der Restaurierung ein Fehler unterlaufen ist und die Grundplatte falsch herum eingebaut wurde. Daher sind die entsprechenden Bilder hier von mir gekontert worden.
 
Nach Auskunft eines Fachmanns handelt es sich hier um Ladesignale, mit denen Ladestellen abgesichert wurden. Das können Einfahrten in Hallen sein, oder auch die Gleise unterhalb der Abstichhallen. Sie werden von dem Verantwortlichen vor Ort gesteuert, also einem Lademeister oder Hallenmeister. Daher habe ich mich entschlossen, diese Ladesignale nachzubilden und damit das Betriebsspiel zu bereichern.
 
Die Signalschirme habe ich in FreeCAD konstruiert, einschließlich der sichtbaren Verkabelung auf der Vorderseite. Die Einarbeitung in die b-Splines zur Darstellung der gewundenen Leitungen haben dabei die meiste Zeit in Anspruch genommen. Bei der Gelegenheit habe ich direkt weitere Signalbauformen entworfen und gedruckt. Auf der Rückseite befinden sich passende Halterungen für SMD-LEDs der Bauform 0603. Nach der Grundierung und dunkelgrauen Lackierung habe ich die Signale bestückt und die SMD-LEDs mit einem kleinen Tropfen Sekundenkleber fixiert. Zur Nachbildung der Linse wurden ein paar Tropfen transparenter UV-Kleber in die Öffnungen appliziert und ausgehärtet. Die beiden roten und die beiden weißen SMD-LEDs wurden jeweils in Serie mit 0,1 mm Lackdraht verkabelt. Um die filigranen Drähte zu schützen, habe ich auch hier UV-Kleber aufgetropft und ausgehärtet. Vor dem Einbau wurde auch die Rückseite schwarz gespritzt und das gesamte Bauteil mit mattem Klarlack eingenebelt.
 
Für die Montage habe ich Halterahmen konstruiert und gedruckt. Diese Teile haben sich als sehr zerbrechlich erwiesen, zum Glück hatte ich genug Reserve gedruckt. Die Halter habe ich resedagrün lackiert und anschließend an die Hallenfront geklebt. Zuvor wurden dort 1mm Löcher für die Kabeldurchführung gebohrt. Die Lackdrähte konnte ich dann entsprechend einfädeln und die Signale in die Halterahmen verkleben. An der Innenseite führen die Lackdrähte dann zu einem kleinen Stück Rasterplatine, dort werden sie an ein Flachkabel angelötet und damit die Verbindung zum Anschlussfeld auf der Rückseite des Gebäudes hergestellt.
 
Am Anschlussfeld befinden sich die Vorwiderstände, 3,3 kOhm pro LED-Paar für den Betrieb an 12 V. Das bereits beim Bau der Hallenbeleuchtung installierte mehrpolige Kabel führt zum Anlagenrand. Dort habe ich Aussparungen in die Anlagenfront gesägt, um ein kleines Steuerpult mit Kippschaltern einzubauen. Es besteht aus einem Stück 1 mm Alublech, auf die passenden Abmessungen gesägt und mit Aufreibebuchstaben beschriftet. Damit können die drei Ladesignale umgeschaltet und die Kranwarnanlage (KWA) ein- und ausgeschaltet werden. Weitere Schalter sind schon als Vorbereitung für die Konverterhalle eingebaut.
 
End of train