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 Roco 044 566-9 verbessert und verfeinert
Eigentlich(!) wollte ich keine weiteren Dampflokomotiven in Dienst stellen. Diese Modelle sind vergleichsweise kostspielig und der Verzicht auf Haftreifen meist nicht möglich. Aber die BR 44, für den Montanverkehr genauso typisch wie die BR 50, hat es mir dann doch angetan. Ich bin ein Freund der Roco-Qualität der 90er Jahre, daher habe ich zunächst ein Modell der ölgefeuerten 043 315-1 (#4126A) gebraucht erstanden. Nach Durchsicht meiner Bücher und Bildersammlung wollte ich dann doch lieber die kohlegefeuerte Ausführung und ersteigerte eine beschädigte BR 44 (#4126B) - Hauptsache Tendergehäuse und die etwas schöneren Radsätze waren zu gebrauchen. Neue Schilder für die 044 566-9 lieferte Ostmodell. Dann erschien im DSO-Forum ein vorzüglicher Beitrag (Link zum DSO-Artikel) vom Autor "railroadwill", der mich zu weiteren Verbesserungen und Verfeinerungen angeregt hat.
 
 Tenderbeleuchtung mit SMD-LEDs
Im Tender wurde der Zimo-Dekoder untergebracht und direkt auf den Motor geklebt. Anstelle der alten Beleuchtung wurden die beiden Vorwiderstände (jeweils 1 kOhm) sowie eine kleine Buchse untergebracht. Die SMD-LEDs wurden direkt auf die abgeschnittenen Lichtleiter geklebt, bei den unteren Laternen jeweils eine weiße und eine rote LED. Mit dünnem Lackdraht wurde alles verkabelt und ein kleiner Stecker angeschlossen.
 
Ein kurzes Gleisstück diente zum Test der Beleuchtung. Je nach Fahrtrichtung leuchtet auf der Tenderrückseite ein Spitzenlicht oder ein Schlußsignal auf, das Schlußsignal ist abschaltbar. Im normalen Betrieb ist die Tenderrückseite kaum zu sehen, aber wenn 044 556-9 einen Zug zum Stahlwerk gebracht hat, fährt sie als Lokzug rückwärts zur verdeckten Drehscheibe und zurück. Dann wird die Beleuchtung an der Rückseite gute Dienste leisten.
 
 Verbesserung der Stromabnahme
Ab Werk hatte mein altes Roco-Modell recht breite Stromabnahme-Bleche, die von oben auf die Spurkränze drückten. Ich habe sie gegen deutlich filigranere Federn ausgetauscht, die hinter den Rädern montiert und an der vorhandenen Platine angelötet wurden. Die Plastikradsterne musste ich dann von kleinen Graten befreien. Nach der Feinjustage habe ich die Federn mit roter Farbe noch etwas getarnt.
 
 Verfeinerung mit Weinertteilen
Bei der Verfeinerung habe ich mich am oben erwähnten und verlinkten DSO-Beitrag orientiert. Dort sind alle Schritte mit vielen Modell- und Vorbildfotos beschrieben. Eine sehr lesenswerte Lektüre für den interessierten Modellbahner. Hier die Übersicht der verwendeten Weinertteile:
 
 Teilenummer Bezeichnung
8290Bremsschläuche
8554Schienenräumer
8648Originalkupplung
87019Tenderleitern (hinten)
8554Aufstiegsstritte (Pufferbohle)
8714Tenderaufstieg (am Führerstand)
8801Windabweiser (Fenster)
 
Die Vorlaufachse wurde gekürzt und die Plastik-Gleisräumer abgeknipst. Ersatz dafür sowie neuen Aufstiege wurden an der vorderen Pufferbohle angeklebt - zunächst mit Sekundenkleber fixiert, anschließend mit 2K-Kleber stabilisiert. Die Pufferbohle wurde außerdem mit Bremsschläuchen und Originalkupplung verziert. Beim Tender habe ich die Aufstiege zum Führerstand ausgetauscht, die Weinertteile sehen dem Vorbild deutlich ähnlicher. Die Tenderrückseite hat neue Aufstiegsleitern erhalten, hier waren die Originalteile abgebrochen.
 
Die Frontbeleuchtung wurde auf LED umgebaut, dazu habe ich kleine SMD-LEDs vom Typ 0603 in den Laternen untergebracht. Zwei separate Kabel laufen unter das Führerhaus, dort ist eine zweipolige Steckverbindung zum Tender.
 
 Lackierung und Betriebsspuren
Alle Fahrwerkteile inkl. Radsätze habe ich mit Elita-Lack in RAL 3002 Karminrot gespritzt. Eine Schicht matter Acyrlklarlack diente dann als Basis für die Behandlung mit Ölfarben. Hier habe ich Maschinenschmier-graue Farbe von 502 aus der Tube verwendet und mit viel Terpentin verdünnt aufgetragen. Überschüssige Farbe habe ich dann mit einem feuchten Terpentinpinsel wieder entfernt. Die Roststellen im Umfeld der Zylinder sind mit dem Airbrush entstanden.
Lok- und Tenderaufbau wurden zunächst komplett zerlegt und alle Zurüstteile abmontiert. Die Teile und die nackten Aufbauten wurden dann mit einem Mix aus Tamiya mattscharz und glänzend schwarz gespritzt. An einigen Stellen wurde ein Rosthauch mit dem Airbrush aufgetragen, einige wenige Kalkspuren an undichten Stellen entstanden ebenfalls mit der Spritzpistole. Kesselscheitel und die Gegend um den Schlot erhielten Rußspuren mit der entsprechenden Farbe von Gunze. Mit einem feinen Pinsel habe ich Details am Stehkessel hervorgehoben, aber davon sieht man im normalen Betrieb nicht viel. Die Seitenwände des Tenders wurden sehr zurückhaltend mit Ölfarbe behandelt, um einen leichten Rostschleier zu erhalten.
Nach den Endmontage habe ich noch Wasserspuren und Lacktexturen mit Klarlack angedeutet, dazu entweder mit einem Pinsel aufgestrichen oder mit einem Schwämmchen unregelmäßig aufgebracht. Das Ergebnis ist eine Maschine, der man die tägliche Arbeit ansieht, die aber noch einigermaßen gepflegt wird.
 
 Nachbesserungen beim Antrieb
Aus einer spontanen Eingebung heraus habe ich den Motor von Roco gegen einen Glockenankermotor ausgewechselt, den entsprechenden Tauschsatz lieferte SB-Modellbau. Die Lok lief so sehr ruhig und geschmeidig - wenn sie lief. Ich musste leider feststellen, daß die Stromabnahme noch sehr zu wünschen übrig lässt. Daher hahtte ich die Lok wieder zerlegt und suchte nach der Ursache für das Problem. Als Verbesserung habe ich die elektrische Verbindung über die Tenderdeichsel durch eine Kabelverbindung ersetzt. Außerdem erhielt der Lokdekoder Unterstützung durch 1.4000 uF Stützkondensatoren. Dafür musste dann etwas Bleiballast entfernt werden. Bei der Gelegenheit habe ich dann nochmal alle Radstromkontakte nachjustiert und die Steuerungsnachbildung geölt. In Summe haben sich dann ganz brauchbare Fahreigenschaften ergeben und das Modell vor der Mülltonne bewahrt.
Zugschluß