Schlackenaufbereitung
Die Schlackenwirtschaft werden die entsprechenden Reste aus der Roheisen- und der Stahlherstellung aufbereitet, um anschließend als Baumaterial gewinnbringend verkauft zu werden. Je nach Verarbeitung entsteht aus der Schlacke Hochofensand, Splitt oder Schotter. Der Hochofensand wird für die Zementherstellung verwendet, meist sind die entsprechenden Werke direkt auf dem Hüttengelände angesiedelt. Ein entsprechendes Mahl- und Mischwerk findet man in Duisburg-Schwelgern. Splitt und Schotter hingegen wird direkt an den Straßenbau geliefert. Je nach Entstehungs- und Aufbereitungsprozess sind die Endprodukte hellbeige bis dunkelgrau oder gar schwarz. Leider sind die Anlagen zur Schlackenverarbeitung der Duisburger Hüttenwerke nicht einsehbar, auch Fotomaterial ist rar. Bei meinen Besuchen konnte ich auch nur wenige Bilder davon machen.
 
Ursprünglich hatte ich geplant, ein Schlackenbeet anzulegen. Dort hätten dann die Schlackenwagen vom Hochofenabstich hinrangiert und entladen werden können. Auch Schlacke aus dem LD-Konverter wäre mit den Eierbecherwagen dorthin transportiert worden. Schon vor dem Bau der Anlage hatte ich 1996 den Bausatz eines Schotterwerk von Walthers gekauft und auch dafür Gleise vorgesehen. In Summe war die Fläche dann aber überfüllt, daher habe ich auf Nachbildung des Schlackenbeet verzichtet. Es befindet sich angenommenermaßen außerhalb der Anlagenfläche, die abgekühlte Schlacke wird dann per LKW oder Förderband zur Aufbereitung transportiert. Der Bahntransport findet dann mit Schotterwagen statt - sie sind eigentlich bei der Bundesbahn für innerbetriebliche Verwendung gedacht, aber mangels attraktiver Alternativen müssen sie hier aushelfen.
 
 Walthers Cornerstone Glacier Gravel Ltd
Als Schlackenverarbeitung hatte ich den Bausatz Glacier Gravel Ltd ausgesucht und war natülich gespannt, wie sich das Gebäude auf der Anlagen machen würde. Die ersten Stellproben erfolgten noch mit einem vorgelagerten Gleis für das Schlackenbett. Um mehr Platz und etwas Großzügigkeit für die eigentliche Hochofen-Szene zu schaffen, habe ich das vorgelagerte Gleis bei der weiteren Planung gestrichen und die Schlackenverarbeitung unmittelbar zum Anlagenrand nach vorne gezogen.
 
Nachdem das provisorisch mit Tesaband fixierte Gebäude sein Dasein lange am Rand fristete, hatte ich mich 2022 entschlossen, zumindest den Rohbau fertigzustellen. Der Walthers Bausatz hat schöne Proportionen, ist aber primitiv gefertigt. Die großen Wandflächen verziehen sich gerne und an den Einfahrten fällt das dünnwandige Material auf Daher habe ich die einzelnen Bauteile mit 3mm dicken Polystyrol-Streifen stabilisiert und die Wände der Einfahrten aufgefüttert. Der Unterbau wurde verkürzt, gespachtelt und betongrau gestrichen.
 
Der Wellblechaufbau wurde grundiert und erhielt anschließend ein Pre-Shading: Dabei werden die Bereich, die später durch Schatten und - wie in diesem Fall - Schmutz dunkler sein sollen, schwarz lackiert. Erst anschließend wird die eigentliche Farbe aufgebracht, dabei bewirkt der scharze Untergrund einen graduelle Abdunklung. Hier habe ich mit Tamiya Buff spritzlackiert. Später werden noch hellgrau bis weiße Staubschichten und Schmutzfahnen und natürlich Details folgen, aber als MockUp reichte es erstmal.
 
Mit der Lage direkt am Anlagenrand war ich doch etwas unzufrieden. Nachdem die Gleise am Hochofen aufgrund der Abmessung der Abstichhalle mehr nach hinten gerückt waren, entschloss ich mich, auch die Schlackenaufbereitung etwas zu versetzen. Die beiden Gleise für die Schlackenaufbereitung konnte ich verschwenken, ohne die dazugehörige Weiche zu verändern. Durch den Umbau habe ich mehr Platz am Anlagenraum gewonnen, um eine Szene mit Baustellenfahrzeugen zu gestalten. Außerdem wirkt die Gleislage entspannter und weniger gedrängt als zuvor.
 
Zugschluß